Viel Bewegungsfreiheit auf vier gesunden Hufen

Gleichgewicht durch Bewegung

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Hufabszess


Kann jeden Bereich der Hufkapsel betreffen


Die Hufabszesse (Hufgeschwüre) sind sehr schmerzhaft und erzeugen bei allen Equiden einen Lahmheitsbild, dass sowohl eine leichte als auch eine hochgradige Form zeigen kann.
Die Tiere stützten die Betroffenen Gliedmassen im Extremfall gar nicht auf dem Boden.
Es können sowohl nur die vorderen, als auch die hinteren Gliedmassen betroffen sein. Meistens sind es aber nur die einzelnen Hufe.


Symptome

Die Symptome der Erkrankung können mit einer Hufrehe, Huflederhautentzündung- oder Reizung, oder auch einer Erkrankung des Hufrollenkomplexes verwechselt werden. Sie sind sich eben ähnlich.
Folgende Symptome treten bei der Bildung und „Reifung“ eines Abszesses auf:
Schmerzen, Eine leichte bis starke Pulsation der Fesselarterie,  meistens eine punktuelle Wärme des Hufes, nicht selten auch eine Schwellung die bis über die Karpal- oder Sprunggelenke steigen kann.

Wie kommt es dazu?

Die Ursachen für einen Abszess sind sehr unterschiedlich und nicht immer eindeutig nachzuweisen.
Nach meiner Erfahrung und Interpretation, ist es in den meisten Fällen die geschwächte Hornstruktur, die unter bestimmten günstigen Umständen eine „Eintrittspforte“ bildet. Durch diese Eintrittspforte fressen sich die Bakterien auf dem Weg des geringsten Wiederstandes in Richtung Huflederhaut. Sie hinterlassen kleine Kanäle, welche dünner sein können, als eine Nadel. In der Weissen Linie befinden sich am häufigsten die Eingangspforten für einen Abszess.

Die kleinen spitzen Steine können als eine erste Ursache der Abszesse gehandelt werden.  Nun aber nicht bei jedem Abszess findet man einen Stein- oder Sandkorn. Es stellt sich dann die Frage, ob es zuerst einen perforierenden Stein in der Eingangspforte gegeben hat und danach die Fäulnisbakterien, oder die Sandkörner als Folge der Zersetzung des Hornes durch die Bakterien einen leichteren Weg in die Pforte fanden.

Eine Andere Ursache kann eine Vernagelung oder ein Nageltritt sein.  

Und dann?

Sobald die Bakterien die Huflederhaut erreichen, vermehren sie sich schlagartig. Es kommt zur Eiterbildung, dass starke Schmerzen verursacht. Die Bakterien „fressen sich entlang der Huflederhaut und versuchen möglichst viele Schäden zu verursachen. Sie bleiben aber fast immer zwischen dem Hufhorn und der Lederhaut. 

Mann muss es sich so vorstellen, als hätten die Bakterien zwischen einem Schuh und der Haut des Fusses ihr Unwesen getrieben. Also nicht im Fuss drin, sondern einfach da drauf. Es braucht einfach nur ein Loch im Schuh damit ein Abszess entstehen kann.

Sehr häufig suchen sich die Bakterien einen Ausgang, nachdem sie genug Schäden im Huf eingerichtet haben. Dieser Ausgang befindet sich häufig im Bereich der Hufkrone oder am Hufballen. Wird der Abszess nicht rechtzeitig aufgeschnitten, tritt das Eiter hier heraus was zur Linderung der Schmerzen führt und meistens zur guten Genesung.

Nur Öffnen, nicht Herumstochern...

Die richtige Diagnose, dass es sich um einen Abszess handelt, erleichtert die folgende Genesung ungemein. 
Durch das Entfernen der Hornschicht, unter dessen sich ein Abszessherd befindet ermöglicht man den Eiterausfluss. Das wiederum führt dazu, dass die Schmerzen nachgeben und die Entzündung teilweise Abklingt und der Abszess wird resorbiert.

Ein Hufverband ist nach dem öffnen des Abszesses ein Muss. Er soll die druckempfindliche Huflederhaut schützen. Nach zwei bis vier Wochen (je nach der Grösse des Schadens) kann der Huf in der Regel wieder normal belastet werden. In der Regel Braucht es auch keinen „Spezialbeschlag“. Der Aufwand den Beschlag zu Öffnen und den Huf zu reinigen ist grösser als die Variante mit einem Verband.
Über die Art des Schutzes soll allerdings der Tierarzt und der Huffachmann entscheiden.  


Ein grober Fehler ist...

Ein grober Fehler ist, das Herumschneiden in der Huflederhaut auf der Suche nach einem Abszess. Der Schaden, der dabei entsteht ist meistens grösser als die Erkrankung selbst, und kann zu dauerhaften Schäden an der Struktur des Hufhornes führen (Narbenhorn).

Galerie Hufabzess

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